Parodontitis (umgangssprachlich "Parodontose") ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates, also eine Schädigung des Gewebes, das den Zahn umgibt. Sie gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten und trifft Menschen jeden Lebensalters.
Parodontitis beginnt langsam, schmerzfrei und wird oft nicht sofort bemerkt. Die ersten Anzeichen sind:
Erfolgt in diesem Stadium keine Therapie, schreitet die Erkrankung fort und es tritt eine irreversible Schädigung des Zahnhalteapparates ein. Die Zähne werden locker und verändern ihre Stellung, oft bilden sich Lücken zwischen den Schneidezähnen, schmerzhafte kleine Abszesse können entstehen.
Leider wird Parodontitis oft nicht rechtzeitig erkannt, nicht konsequent behandelt und ist neben Karies die häufigste Ursache für Zahnverlust.
Der Auslöser einer Parodontitis sind Bakterien, die sich auf den Zahnoberflächen ansiedeln und dort für die Bildung von Plaque und Zahnstein verantwortlich sind.
Diese Bakterien verursachen eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis), die weiter in die Tiefe vordringt und zum Abbau des Kieferknochens
mit Vertiefung der Zahnfleischtaschen (Parodontitis) führt.
Risikofaktoren, die eine Parodontitis begünstigen:
Parodontitis kann Folgen für den gesamten Organismus haben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Mundbakterien über den Blutkreislauf auch in andere Bereiche des Körpers gelangen können und dort das Auftreten und den Verlauf zahlreicher Allgemeinerkrankungen beeinflussen:
Die erfolgreiche Therapie einer Parodontitis erfordert eine umfangreiche Behandlung in mehrern Schritten und Terminen.
Ziel ist es, durch Entfernen von Zahnbelag die Bakterienbelastung im Mund zu reduzieren und die Entzündung damit zu beseitigen.
Parodontitis -Bakterien sind sehr hartnäckig und können selbst nach gründlichster Reinigung wiederkehren. Daher muss die Erkrankung lebenslang überwacht,
ständig kontrolliert und ggf. erneut behandelt werden.
Eine gute Zahnpflege, regelmäßige professionelle Zahnreinigung und Kontrollen der Taschentiefen sind dauerhaft ein absolutes Muss !
Unsere erfahrene Dentalhygienikerin Cornelia Grimm unterstützt sie mit ihrem Fachwissen.
Bei Vorliegen besonders aggressiver Parodontitiskeime ist zusätzlich zur mechanischen Reinigung die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich, um diese Bakterien gezielt zu beseitigen und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
DNS-Sondentest:
In einem spezialisierten Labor wird das Keimspektrum mittels Abstrich in den Zahnfleischtaschen analysiert. Abhängig vom Ergebnis können wir Ihnen ein auf das individuelle Keimspektrum abgestimmtes Antibiotikum zur Einnahme verordnen, das gezielt wirken kann.
Es ist erwiesen, dass die Neigung zu schwerer Parodontitis genetisch bedingt sein kann.
Manche Patienten leiden trotz einer nur geringen Bakterienzahl unter einer fortschreitenden Parodontitis mit starkem Knochenabbau. Hier kann es sein, dass eine erbliche Veranlagung der Grund für eine erhöhte Entzündungsneigung ist. Bereits wenige Bakterien reichen dann aus, um schwere Entzündungsreaktionen auzulösen.
Bei positivem Ergebnis ist die Einbindung in ein engmaschiges Prophylaxekonzept notwendig. Auch für den Erfolg zukünftige Zahnersatz-Planung, vor allem mit Implantaten, spielt das Ergebnis eine entscheidende Rolle.
Dokumentation des Plaque- und Blutungsindex, professionelle
Zahnreinigung, ausführliche Beratung über zahngesunde Ernährung und effektive Mundpflege
Kontrolle mit erneuter Index-Aufnahme, Beurteilung der Mundhygiene, ggf. Tipps zur Verbesserung
Beseitigen von Störfaktoren und Retentionsnischen: undichte Füllungen und alte Kronen entfernen, kariöse Defekte behandeln
Parodontal-Status mit Aufzeichnung der Taschentiefen an allen Zahnflächen
Innerhalb von 2 dicht aufeinander folgenden Terminen werden unter lokaler Betäubung die Ablagerungen auf den Wurzeloberflächen entfernt. Die Taschen werden vorsichtig mit speziellen Handinstrumenten und mit einem besonders feinen Ultraschallgerät gereinigt. Im Anschluss werden diese Bereiche mit einer antibakteriellen Lösung gespült.
Diese Behandlung ist KEINE Operation.
Es entsteht keine offene Wunde und das Zahnfleisch fühlt sich nach der Behandlung ggf. nur leicht gereizt an.
Innerhalb kurzer Abstände sind nun mehrere Kontrollen erforderlich. Je nach Bedarf werden die Zahnfleischtaschen erneut vorsichtig gereinigt oder gespült, die Zähne poliert, Mundhygiene-maßnahmen
besprochen.
Nach ca. 3 Monaten erfolgt eine erneute Messung und Aufzeichnung der Taschentiefen, um den Heilungserfolg zu kontrollieren.
In einigen Fällen sind nun weiterführende Maßnahmen erforderlich (siehe unten).
Für die Stabilisierung des Behandlungserfolges ist nach einer Parodontal-Behandlung die regelmäßige professionelle Zahnreinigung notwendig. Wir vereinbaren mit Ihnen ein individuelles Recall-Intervall (alle 3, 4 oder 6 Monate).
In seltenen Fällen müssen nach erfolgter geschlossener Therapie und intensiver Nachbehandlung ggf. besonders tiefe Knochentaschen chirurgisch behandelt werden. Das bedeutet, dass mittels einer kleinen Operation das Zahnfleisch in diesem Bereich aufgeklappt und die Wurzeloberfläche unter Sicht gereinigt wird. So gelingt gelingt es auch in diesen schwer zugänglichen Bereichen die bakteriellen Ablagerungen vollständig in allen Nischen zu entfernen.
In besonderen Fällen können Knochendefekte dabei mit einem speziellen Präparat behandelt werden, welches die Regeneration und Neubildung des geschädigten Kieferknochens anregt.
Wenn Sie erste Symptome wie Zahnfleischentzündungen oder Zahnfleischbluten beobachten, ist ein Parodontitis-Check sinnvoll. Wir erläutern Ihnen gerne Therapiemöglichkeiten
T 069 - 21 08 76 08
Praxisgemeinschaft
Dr. med. dent. Stefanie Brück
Dr. med. dent. Katlin Wegener (privat)
Weißadlergasse 15
60311 Frankfurt/Main
F 069 21 08 76 09
praxis@zahnarztfrankfurt.de